Mein Aktien Portfolio habe ich aktualisiert. Wichtigste Neuerungen findet du in diesem Beitrag hier inklusive einer kurzen Erläuterung der Kennzahlen.
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Was hat sich denn nun geändert?
- künftig gibt es keine Abgrenzung zwischen Wachstums- und Dividendenaktien
- Auswahlkriterien je Aktie aufgeführt
- F-Score von Piotrowski von 1-9
- Qualitätsbeurteilung von 1-15
- Dividendenqualität von 1-15
- ETFs als extra Kategorie zusätzlich aufgeführt
Im Folgenden möchte ich auf detaillierter auf Punkt 2 eingehen.
Inhalt
Was hat es mit Piotroski auf sich?
Das Scoring-System „F-Score“ ist von Professor Joseph Piotroski der Stanford University entwickelt worden. Der F-Score enthält 9 wichtige Werte aus der Unternehmensbilanz. Letztendlich bewertet es die finanzielle Kraft von Unternehmen. Gerade in Zeiten der Pandemie ist es für meine Aktienauswahl wichtig, Finanzstarke Unternehmen auszuwählen.
Piotroski selbst nutzte das F-Score-System, um günstig bewertete Aktien einer Sicherheitsprüfung zu unterziehen. Er verwendet dieses Scoring-System für Aktien mit einem niedrigem Kurs-Buchwert-Verhältnis angewendet. Meistens stehen solche Aktien unter finanziellem Druck. Der F-Score stellt eine Art Qualitäts-Kennziffer dar, um unter den Value-Aktien diejenigen mit der höchsten Qualität ausfindig zu machen. Piotroski testete den F-Score im Zeitraum 1976 bis 1996 und erzielte eine Outperformance von etwa 7,6 % jährlich. Neuere Backtests bestätigen die Outperformance auch im Zeitraum von 1999 bis heute. Interessant zu wissen ist auch, dass das „Shorten“ von hoch bewerteten Aktien mit niedrigem F-Score die Performance des Systems auf 23 % pro Jahr erhöht.
Grundsätzlich war die Strategie von Piotroski folgende: Am gesamten Aktienmarkt werden nur die 20 % der Aktien mit dem niedrigsten Kurs-Buchwert-Verhältnis betrachtet. Von diesen Aktien werden dann die Aktien mit dem höchsten F-Score gekauft. Ich verwende diese Kennzahl um günstige Aktien zu identifizieren und um die finanzielle Stärke der Unternehmen zu bewerten.
Qualitätsbeurteilung von Aktien
Um die Qualität einer Aktie zu beurteilen verwende ich folgende Kategorien:
- Wachstum und Stabilität
- Profitabilität und Rentabilität
- Kursentwicklung und Volatilität
- Sicherheit und Bilanz
- Rote Flaggen
Jede Aktie erhält bis zu 15 Punkten. Je Kategorie können zwischen 2-4 Punkte gewonnen werden. Ein Punkt erhält die Aktie wenn sie besser abschneidet als 65% der Aktien am Markt. Im Folgenden findest du die detaillierten Kriterien:
Wachstum und Stabilität
- Umsatzwachstum 5 Jahre; 50%
- Stabilität Umsatzwachstum 5 Jahre; 65%
- EPS-Wachstum 5 Jahre; 50%
- Stabilität EPS-Wachstum 5 Jahre; 65%
Profitabilität und Rentabilität
- Eigenkapitalrendite; 50%
- Rendite auf das eingesetze Kapital; 50%
- Nettogewinnmarge; 50%
Kursentwicklung und Volatilität
- Volatilität; 50% (Ranking umgedreht)
- Performance pro Jahr; 50%
- Kursstabilität; 50%
Sicherheit und Bilanz
- Finanzverschuldung; 50% (Ranking umgedreht)
- EBIT / Verschuldung; 25%
- EBIT / Zinszahlung; 25%
Rote Flaggen
- Zu hohes KUV?; 10% (Ranking umgedreht)
- Zu hohes KGV?; 10% (Ranking umgedreht)
Dividendenqualität je Aktie
Um die Dividendenqualität von Aktien zu beurteilen gibt es auch ein 15-Punkte System. Hier stelle ich fest, ob die Aktie für ein Dividenden-Portfolio geeignet ist. Dies führe ich auch auf, für Aktien die aktuell keine Dividende ausschütten. Auch hier werden die Punkte im Kontext des Gesamtmarktes bewertet. Die Aktie erhält also einen Punkt wenn sie besser abschneidet, als 65% der Unternehmen des Referenzmarktes.
- Dividendenrendite
- Dividenden-Kontinuität
- Wachstum
- Qualität des Unternehmens
- Rote Flaggen
Dividendenrendite
- Durchschnitt der letzten 3 Jahre
- letztes Geschäftsjahr
- erwartet in diesem Jahr
- erwartet im nächsten Jahr
Dividenden-Kontinuität
- Ununterbrochene Zahlungen
- Dividendenstetigkeit
Wachstum
- Dividendenwachstum 10 Jahre
- Dividendenwachstum 5 Jahre
Qualität des Unternehmens
- Stabilität Umsatzwachstum
- Finanzverschuldung
- Stabilität der Nettogewinnmarge
- durchschnittliche Eigenkapitalrendite
Rote Flaggen
- Ausschüttungsquote zu hoch
- relative Stärke
- hohe Volatilität
Welche wichtigen Kennzahlen verwendet du für deine Strategie?